- Achtsames Atmen
Einer der wichtigsten Aspekte für Achtsamkeit ist das Atmen, denn bewusstes Atmen kann erstaunliche Wirkungen entfalten. Grundsätzlich kannst Du das achtsame Atmen in jeder Körperhaltung üben, egal ob im Sitzen, Liegen, Stehen oder im Gehen. Für den Einstieg ist eine sitzende Stellung sicher am einfachsten. Suche Dir dafür einen Ort, an dem Du Dich wohlfühlst und an dem Du aufrecht und entspannt sitzen kannst. Schließe nun Deine Augen, atme ein und aus und spüre ganz bewusst den Vorgang des Einatmens und Ausatmens. Du brauchst dabei nichts an Deinem Atem verändern, nicht tiefer der langsamer als sonst. Schenke dem Atmen Deine volle Aufmerksamkeit – spüre jeden Luftzug, jede Hebung oder Senkung Deiner Brust und Deiner Bauchdecke. Dazu kannst Du auch eine Hand auf Deinen Bauch legen, um die Bewegungen bei der Atmung noch deutlicher zu spüren. Erlebe und genieße jeden Atemzug. Beende die Übung nach einigen Minuten, indem Du Deine Augen sanft wieder öffnest.
Durch achtsames Atmen wird der Atem häufig von selbst tiefer, wodurch Du automatisch ruhiger und entspannter wirst. Außerdem trainierst Du durch die bewusste Wahrnehmung des Atems Gelassenheit und Geduld und kannst innerhalb kurzer Zeit Stress reduzieren. Vor allem aber übst Du die zentrale Idee von Achtsamkeitstraining – die Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Erfahrung des gegenwärtigen Moments zu lenken.
- Bodyscan – den Körper von Innen erforschen
Perspektivenwechsel mit einer jahrtausendealten Meditationstechnik – der Bodyscan. Beginnend an den Zehen fühlst Du in alle Körperbereiche nach und nach mit Deiner Wahrnehmung hinein. Dabei geht es darum aufmerksam zu sein für das, was auch immer da ist. Du nimmst also die eigenen Körperempfindungen wahr und kannst im Laufe der Zeit eine engere Verbindung mit Deinem Körper erleben. Bei regelmäßiger Übung wird Dir der Zustand vertraut und Du kannst auch im Alltag darauf zurückgreifen.
Beim Bodyscan in Rückenlage legst Du Dich auf dem Rücken auf den Boden und positionierst die Arme neben Deinem Körper oder auf dem Bauch. Atme ein und schließe Deine Augen. Nimm wahr, wie Dein Körper den Boden berührt und spüre Deinen Atem. Beginne bei Deinem rechten Fuß, spüre in ihn hinein und wandere mit Deiner Wahrnehmung über jedes einzelne Gelenk bis in die Hüfte, von dort aus in den linken Fuß und danach immer weiter nach oben, über den Rücken und den Bauch, den Nacken bis in Dein Gesicht und den höchsten Punkt Deines Kopfes. Erforsche jeden Körperbereich mit Deiner Wahrnehmung und nimm alle Empfindungen wahr. Mit einer Einatmung öffnest Du Deine Augen wieder.
- Inneren Freiraum mit HALLO finden
Die 5 Buchstaben des Wortes HALLO bieten Dir eine einfache Möglichkeit täglich immer wieder innezuhalten und Deine innere Mitte zu finden. Die Übung dauert insgesamt nicht länger als 30-40 Sekunden. Erlaube Dir diese freien Momente am besten etwa 10-mal pro Tag.
H – Halt
Sag zu Dir selbst: „Stopp!“ und halte einen Moment inne. Steige so aus dem Gefühl des Getriebenseins aus.
A – Atmen
Der Übergang vom Innehalten zum Atmen verläuft nahtlos. Atme bewusst ein und gönne Dir bewusst eine Atempause. Durch das bewusste Atmen kommst Du sofort in Kontakt mit Dir selbst und es erdet Dich.
L – Lassen
Verändere einen Moment lang nichts und lass die Situation wie sie ist. Sei einfach einen Moment da.
L- Lächeln
Durch den Moment des einfachen Da-Seins kann eine Weite in Dir entstehen, die ein Lächeln hervorbringt. Dieses Lächeln muss von außen nicht wahrnehmbar sein. Es kann nur in Deinen Augenwinkeln sitzen. Sobald sich die kleinen Muskeln an den Augenwinkeln entspannen, erleben sehr viele Menschen ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens. Es ist ein inneres Lächeln als Wertschätzung Dir selbst gegenüber.
O – Offen werden
Die vorherigen Schritte der Übung bringen Dich wieder zu Dir selbst. Du bist wieder präsent. Öffne Dich von hier aus dem jetzigen Moment und begegne dem Leben, wie es sich gerade zeigt. Nimm bewusst wahr, was Du in diesem Augenblick siehst und spürst, ohne dabei etwas Bestimmtes zu erwarten.